Vor über hundert Jahren begann Professor Julius Bredt seine Forschungskarriere auf dem Gebiet der verbrückten bicyclischen Systeme, die durch ein Brückenkopf-Alken unter Ringspannung stehen. Seine kritischen Betrachtungen mündeten in der Formulierung dessen, was wir heute als die Bredtsche Regel kennen. Seitdem versuchen Physikochemiker, Theoretiker und Synthesechemiker gleichermaßen, die Grenzen dieses physikalische Phänomens auszuloten, um es besser kennenzulernen. Der Bauplan der Natur sieht durchaus Brückenkopf-Doppelbindungen nach der Bredtschen Regel vor. In diesem Aufsatz wird erstmals die Anwendung der Bredtschen Regel auf Naturstoffe umfassend erörtert.