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- Title
Risikoadjustierte Hirnblutungsraten bei sehr kleinen Frühgeborenen.
- Authors
Vogtmann, Christoph; Koch, Rainer; Gmyrek, Dieter; Kaiser, Annette; Friedrich, Annette
- Abstract
Hintergrund: Die Hirnblutungsrate kleiner Frühgeborener als ein wichtiges Qualitätskriterium neonatologischer Versorgungsleistung steht im Zusammenhang mit schwangerschafts- und geburtsassoziierten wie auch neonatologischen Risikofaktoren. Durch Berücksichtigung des Risikoprofils der Patienten zum Zeitpunkt der Übernahme durch den Neonatologen soll ein verlässlicher interklinischer Vergleich von Hirnblutungsraten erreicht werden. Methodik: Aus 26 744 anonym zusammengeführten Datensätzen der Periund Neonatalerhebung Sachsens der Jahre 2001-2005 wurden 1 782 Datenpaare von Frühgeborenen < 1 500 g oder < 32 Schwangerschaftswochen ermittelt. Durch Analyse von 30 Risikofaktoren wurde durch schrittweise logistische Regression ein spezifischer Risikoprädiktor für die schwere Hirn - blutung (Grad III und IV) entwickelt und eine klinikspezifische Inzidenzrate berechnet. Ergebnisse: Für die Prädiktion erwiesen sich fünf unabhängige Risikofaktoren als bedeutsam: niedriges Gestationsalter, niedriger Apgar-Wert nach einer Minute, Frühinfektion, Schwangerschaftsverlauf ohne pathologische Dopplerbefunde und subpartale Anwendung von Tokolyse. Die Trefferquote des Prädiktors (ROCAUC-Wert) war mit 87,7 % sehr gut. Bei Berücksichtigung der Risikoprofile der Kliniken veränderte sich die interhospitale Variationsbreite von 1,92 % bis 15,02 % (Mittelwert aller Kliniken 8,55 %) vor Adjustierung zu 5,14 % bis 11,58 % nach Adjustierung. Im Klinikranking verschoben sich die Klinikpositionen um 1 bis 4 Plätze. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse belegen für den neonatologischen Qualitätsindikator Hirnblutung bei sehr kleinen Frühgeborenen die Wichtigkeit einer Risikoadjustierung im Rahmen des Qualitätssicherungsprozesses für einen validen interklinischen Qualitätsvergleich.
- Publication
Deutsches Ärzteblatt International, 2012, Vol 109, Issue 31/32, p527
- ISSN
1866-0452
- Publication type
Article
- DOI
10.3238/arztebl.2012.0527