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- Title
Unterliegt die Alzheimer-Erkrankung einer überzogenen Dämonisierung? Eine philosophisch-kritische Reflexion in Orientierung an Argumentationsmustern von Epikur, Lukrez und Erasmus.
- Authors
Knell, Sebastian
- Abstract
Bei vielen Menschen löst die Diagnose einer beginnenden Alzheimer-Demenz starke Ängste und ein erhebliches Maß an Verstörung aus. Aus philosophischer Sicht stellt sich die Frage, ob das extreme subjektive Leiden an der Diagnose, so prekär das Schicksal einer Demenzerkrankung fraglos ist, nicht zum Teil auch einer überzogenen Dämonisierung der Krankheit geschuldet sein könnte. Der Beitrag geht dieser Frage nach, indem er prüft, ob sich antike Argumente, die sich gegen die Dämonisierung des Todes richten, ihrer logischen Struktur nach auf die Angst vor der drohenden Lebenswirklichkeit einer Alzheimer-Erkrankung übertragen lassen. Sowohl Epikurs Argument gegen die Todesfurcht als auch das Symmetrieargument von Lukrez werden dabei eingehend analysiert. Es werden systematische Analogien und Differenzen herausgearbeitet, die sich ergeben, wenn man die Grundgedanken dieser Argumente im veränderten Kontext der Bewertung von Alzheimer zum Einsatz bringt. Der Beitrag schließt mit dem ergänzenden Versuch, im Anschluss an Erasmus von Rotterdam zwei Gesichtspunkte zu benennen, unter denen der sukzessive Abschied vom Personsein das Übel des Todes lindert.
- Publication
Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik, 2014, Vol 18, Issue 1, p51
- ISSN
1430-9017
- Publication type
Article
- DOI
10.1515/jwiet-2014-0104