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- Title
Wortbildungswandel im frühen Deutsch: Vergleichende Analysen der Referenzkorpora Altdeutsch und Mittelhochdeutsch.
- Authors
Schwarz, Christian
- Abstract
Im Unterschied zu den jüngeren Epochen der deutschen Sprachgeschichte seit mittelhochdeutscher Zeit sind die ersten Jahrhunderte bis zum Mittelhochdeutschen in Bezug auf die Wortbildung kaum aus einer diachronen Perspektive untersucht worden. Die bestehenden Arbeiten widmen sich größtenteils synchronen Zuständen des Wortbildungssystems im Alt- oder Mittelhochdeutschen. In meinem Beitrag möchte ich erste Ergebnisse eines Vergleichs zwischen dem „Referenzkorpus Altdeutsch" und dem seit 2017 online verfügbaren „Referenzkorpus Mittelhochdeutsch" vorstellen und damit Möglichkeiten der Modellierung von Wortbildungswandel innerhalb einer z. T. trümmerartigen Sprachperiode aufzeigen. Der Fokus liegt im Bereich der Abstraktbildungen (wie z. B. in salb-idha ‚Salbung', irpolgan-nussi ‚Aufregung') und konzentriert sich zudem auf die Entwicklung der drei häufigsten Ableitungssuffixe ‑ida/‑ede, ‑nissa/‑nisse und ‑unga/‑unge. Konkret wird auf der Grundlage der in den beiden Korpora verfügbaren Ableitungssuffixe der Frage nachgegangen, wie sich diese in der Frühzeit des Deutschen insgesamt entwickelt haben und welche Konkurrenzen sich zwischen ihnen zeigen. Die Ergebnisse weisen auf eine konstante Zunahme der ‑unga/‑unge-Bildungen hin, die jedoch vielmehr auf Kosten von ‑nissa/‑nisse als von ‑ida/‑ede geht. Für ‑ida/‑ede-Bildungen kann gezeigt werden, dass sie im Hinblick auf die Faktoren Geographie (Dialekt) und Genre (Prosa/Vers) einen Schwerpunkt im alemannischen Vers-Bereich aufweisen und hier vom Alt- zum Mittelhochdeutschen deutlich zunehmen.
- Publication
Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschicht, 2019, Vol 10, Issue 1, p241
- ISSN
1869-7038
- Publication type
Article
- DOI
10.1515/jbgsg-2019-0014