We found a match
Your institution may have access to this item. Find your institution then sign in to continue.
- Title
Freiheit und Verantwortung. Zum Verhältnis kompatibilistischer und inkompatibilistischer Willenstheorien.
- Authors
Möhle, Hannes
- Abstract
In der aktuellen Debatte zwischen kompatibilistischen und inkompatibilistischen Willenstheorien scheinen die Vertreter der Unverträglichkeitsthese von Freiheit und Determinismus zunehmend unter Druck zu geraten. Dies ist der Fall, weil der Ausschluss des Determinismus die kausale Verknüpfung der Handlungsgründe und der frei hervorgebrachten Handlungen aufzuheben scheint. Wenn die Handlungsgründe und -motive sich nicht mehr kausal auf die Handlungen beziehen, bleiben die Handlungen selbst unverständlich, insofern sie keiner absichtsvollen Entscheidung eines Handelnden in einer ganz bestimmten Situation einer konkreten Lebensgeschichte zugeordnet werden können. In einer Theorie, die das nicht-deterministische Wirken des Willens an das kausale Koprinzip des Verstandes bindet, versucht Johannes Duns Scotus zu Beginn des 14. Jahrhunderts, den beiden sich auch in der modernen Debatte als unverzichtbar erweisenden Forderungen nach Freiheit und Intelligibilität des menschlichen Handelns gerecht zu werden. Scotus vertritt -- modern gesprochen -- eine inkompatibilistische Theorie des Handelns, die den Anspruch der Intelligibilität dadurch erfüllt, dass sie den Verstand als Teilursache des Handelns neben den Willen als zweites Handlungsprinzip stellt.
- Publication
Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik, 2005, Vol 10, Issue 1, p35
- ISSN
1430-9017
- Publication type
Article