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- Title
Die Ästhetik der Mimesis. Über kulturelle Wechselspiele und Zirkulationsformen.
- Authors
Zirfas, Jörg
- Abstract
Der Text verfolgt die These, dass Mimesis auch im anthropologischen Sinn einen ästhetischenKern hat. Damit ist gemeint, dass die ästhetische Grundierung auf der einen Seite einenBezug zum Anderen im sinnlich-leiblichen Sich-Einlassen und in der Identifikation mitihm ermöglicht und dass sie auf der anderen Seite auch Distanz und Reflexion gegenüberdem Anderen bewirken kann. Zur Plausibilisierung dieser These werden sechs weitere Thesenherangezogen: 1. Die Mimesis hat einen ästhetischen Kern, weil die Ausbildung derSinnlichkeiten zentral über die Künste verläuft. 2. Die Mimesis hat in ihrem Bezug zum Andereneinen ästhetischen Grundzug, da in ihr die zeitlichen Bezüge der Einbildungskraftund der Imagination eine wichtige Rolle spielen. 3. Die Leistungen der Mimesis lassen sichgerade in den ästhetischen Entwürfen der Zukunft wiederfinden. 4. Die Mimesis zeigt sichin hohem Maße gerade in Kontexten der kulturellen und ästhetischen Innovationen. 5. Inder Mimesis werden besonders der Bezug und die Grenze zwischen sich und dem Anderen,zwischen dem Eigenen und dem Fremden thematisch; diese Grenzthematik wird vor allemästhetisch bearbeitet. 6. Mimesis als ästhetische Praxis lässt sich als Ästhetik der Wiederholungbegreifen, die eine symbolische und eine performative Seite hat. Zusammenfassendbesteht die Kraft der Mimesis in einer Veränderung der Wahr-Nehmung und Wahr-Gebungdes Anderen und des Eigenen.
- Publication
Paragrana, 2014, Vol 23, Issue 2, p85
- ISSN
0938-0116
- Publication type
Article
- DOI
10.1515/para-2014-0208