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- Title
Einfluss psychosozialer Variablen auf Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Krebspatienten: Eine europäische Studie.
- Authors
Grassi, Luigi; Berardi, Maria Alejandra; Ruffilli, Federica; Meggiolaro, Elena; Andritsch, Elisabeth; Sirgo, Agustina; Caruso, Rosangela; Linares, Eva Juan; Bellé, Marta; Massarenti, Sara; Nanni, Maria Giulia
- Abstract
Hintergrund: Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemotherapie (chemotherapy-induced nausea and vomiting; CINV) stellen für Krebspatienten nach wie vor ein belastendes Problem dar, das ihre Lebensqualität (LQ) beeinträchtigt. Ziel: Prospektive Untersuchung des Zusammenhangs zwischen psychosozialen Variablen (emotionale Belastung, maladaptive Bewältigungsstrategien, Arzt-Patienten-Verhältnis) und CINV und LQ bei ambulanten Krebspatienten. Methoden: In die prospektive Studie wurden konsekutiv 302 Krebspatienten (Teilnahmequote 80,9%) in Österreich, Italien und Spanien eingeschlossen. Zur Beurteilung der psychosozialen Variablen vor der Chemotherapie wurden die folgenden Instrumente verwendet: das Distress Thermometer (DT), Mini-Mental Adjustment to Cancer (Mini-MAC) und Patient Satisfaction with Doctor Questionnaire (PSQ). In den ersten 5 Tagen nach der Chemotherapie wurde mit einem Tagebuch die CINV erfasst, und die LQ wurde anhand des Functional Living Index for Emesis (FLIE) beurteilt. Ergebnisse: Über die Hälfte der Patienten berichtete von Übelkeit (54%) und ein kleiner Anteil von Erbrechen (14%). Die CINV-Ereignisse wirkten sich negativ auf die LQ laut FLIE-Status aus (p < 0,01). Maladaptive Bewältigungsstrategien (Hoffnungs- und Hilflosigkeit, Angst und Sorge) und emotionale Belastung waren mit mehr CINV (p < 0,05) und geringerer LQ (p < 0,05) assoziiert. In der logistischen Regressionsanalyse erwiesen sich Mini-MAC/H (Odds Ratio (OR) 1,1; p = 0,03) und niedrigeres Alter (OR 0,97; p = 0,04) als Prädiktoren für Übelkeit und der Grad der Chemotherapie-bedingten Emetogenese (OR 1,7; p < 0,01) sowie das Mini-MAC/H (OR 1,2; p = 0,04) als Prädiktoren für die Beeinträchtigung der LQ. Schlussfolgerungen: Eine Voruntersuchung und Beurteilung psychologischer Variablen, insbesondere des Bewältigungsverhaltens, könnten dazu beitragen, Krebspatienten zu identifizieren, die trotz Antiemese einem erhöhten Risiko für Chemotherapie-induzierte Übelkeit unterliegen.
- Publication
Kompass Onkologie, 2016, Vol 3, Issue 1, p28
- ISSN
2296-5416
- Publication type
Article
- DOI
10.1159/000444070