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- Title
Janina Dillig: Identität und Maske. Die Aneignung des Anderen in Bearbeitungen des Tristanstoffes im 12. und 13. Jahrhundert, Wiesbaden: Reichert 2019, 326 S. (Imagines Medii Aevi 43).
- Authors
Möllenbrink, Linus
- Abstract
Dennoch besitze gerade die Wiederholung der Verkleidung als Narr ein subversives Potenzial, das sich allerdings weniger gegen die Identität der Figur richte als vielmehr gegen die höfische Ordnung des Markehofs: Dadurch, dass bei Eilhart der Körper von Tristrant in Mitleidenschaft gezogen wird, nicht aber seine heroische Qualität, werde schließlich die mittelalterliche Kultur der Sichtbarkeit»konterdiskursiv in Frage gestellt«(S. Ganz anders stellt sich das beim letzten untersuchten Text dar: Das Kapitel zum Episodengedicht ›Tristan als Mönch‹ (S. 270-292), in dessen Zentrum die namensgebende Maskierung des Protagonisten steht, bildet daher gewissermaßen den Höhepunkt der Untersuchung. Auch das Ende des Textes liest Dillig später mit Peter Strohschneider nicht als Ausdruck der Liebesidentität des Protagonisten, sondern vor dem Hintergrund feudaler Auseinandersetzungen (S. 107-111), so dass bis zum Schluss die heroische Identität der Figur bewahrt bleibe. In einer kurzen Zusammenfassung (S. 293-297) werden schließlich die Beobachtungen noch einmal zusammengetragen und die Ergebnisse der Analyse im Hinblick auf die Eingangsthese folgendermaßen auf den Punkt gebracht:»Im Gesamten lässt sich festhalten, dass das Spiel mit der Maske nicht einfach eine Destruktion des Helden bedeutet, sondern dem Protagonisten im Gegenteil erlaubt, sich als Held zusätzlichen Handlungsraum anzueignen.
- Subjects
WIESBADEN (Germany); LITERARY characters; OTHER (Philosophy); DECEPTION
- Publication
Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, 2023, Vol 145, Issue 3, p492
- ISSN
0005-8076
- Publication type
Article
- DOI
10.1515/bgsl-2023-0031