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- Title
Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung bei Pflegebedürftigkeit.
- Authors
J. Behrens; M. Zimmermann
- Abstract
Der Beitrag reflektiert die Differenz zwischen Selbstständigkeit im Sinne von Selbsttun und Selbstbestimmung in der Pflege. Der Pflegeforschungsverbund Mitte-Süd wie die Hallesche Pflegeforschung vertreten die Einsicht, dass das primäre Ziel professioneller aktivierender Pflege die Unterstützung von Selbständigkeit (Autonomie) ist und die Fähigkeit, etwas selbst zu tun, dafür nur eines unter mehreren Mitteln. Auch wenn Partizipation (im Sinne des deutschen Sozialgesetzbuches IX und der ICF der WHO) und damit auch der Selbstbestimmung dem Grundgedanken des Pflegeprozesses mit einer Erarbeitung individueller Pflegeziele inhärent ist, muss Professionalität der Pflege ein symmetrisches Arbeitsbündnis Professioneller—Klient immer erst in Respekt vor der Autonomie der Lebenspraxis des Klienten herzustellen versuchen. Autonomiegefährdend können durchaus gerade die Errungenschaften der neueren Pflegepraxis wie „Standards“, Orientierung an externer Evidence von Einzelleistungen der Grund- und Prozesspflege, Qualitätsmamnagement wirken—wenn sie nicht hinreichend auf die interne Evidence der individuellen Autonomie- und Partizipationsbedürfnisse des je einzigartigen pflegebedürftigen Klienten bezogen sind. Es ist gerade das historische Verdienst von „evidence based nursing and caring“, darauf bestanden zu haben, dass externe Evidence der Erfahrungen Dritter immer nur aus der Perspektive der internen Evidence zu nutzen ist. Der Beitrag verdeutlicht diese Rahmenbedingungen der Pflege sowohl am Beispiel kommunikativ schwieriger Situationen als auch an den Anforderungen der Pflege- und der Lebensqualität.
- Publication
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, 2006, Vol 39, Issue 3, p165
- ISSN
0948-6704
- Publication type
Article
- DOI
10.1007/s00391-006-0389-z