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- Title
A conclusione delle ChLA, seconda serie.
- Authors
NICOLAJ, GIOVANNA
- Abstract
Der Beitrag zeigt den Abschluss der zweiten Reihe der Chartae Latinae Antiquiores im Jahr 2019 an, in der die in europäischen Archiven und Bibliotheken überlieferten Urkunden ediert und abgebildet wurden. Parallel zum Abschluss der ersten Serie, die sich den Urkunden bis 800 widmete, kamen Überlegungen zu einer Fortsetzung auf. Die neuen Herausgeber, Guglielmo Cavallo und Giovanna Nicolaj, dachten zunächst an die Edition der Tafeln des ersten nachchristlichen Jahrhunderts aus Pompeij und Herkulaneum als Vorläufer der frühmittelalterlichen Chartae, verwarfen den Plan aufgrund des Erhaltungszustandes der Tafeln aber. Sie griffen schließlich den Vorschlag von Alessandro Pratesi auf, die Dokumente des 9. Jahrhunderts zu edieren und damit die Zeit der karolingischen Renaissance ebenso wie der des Niedergangs des karolingischen Großreichs in den Blick zu nehmen. Dabei spielte die Überlegung eine Rolle, dass es sich bei aller Komplexität und Widersprüche, des Ausgreifens der dokumentarischen Praxis auch auf neue Räume, doch um eine Phase des Abschlusses und der Vollendung handelt. Eine zweite Frage war die nach der Erfassung des im Vergleich zur ersten Serie der Chartae Latinae Antiquiores deutlich umfangreicheren Materials - tatsächlich umfasst die zweite Serie deutlich mehr Bände -, das aufgrund seiner breiten Streuung oft nur aufgrund intensiver kollegialer Zusammenarbeit bzw. Vorarbeiten einzelner Kollegen, wie Mark Mersiowsky in Deutschland, zu ermitteln war. So begannen 1997 die Arbeiten an den Bänden für Italien und die Schweiz, vor allem mit dem Bestand St. Gallen. Bedauerlicherweise gelang es nicht, einen Bearbeiter für die Bestände in Großbritannien zu gewinnen; zwar sind die etwa 150 Urkunden mittlerweile online zugänglich, aber eben nicht kritisch ediert. Trotzdem wurden die Arbeiten an der zweiten Serie fortgesetzt, die das karolingische Europa mit einem Schwerpunkt eher in seinen nördlichen Teilen bearbeitet (aber auch mit Süditalien und Spanien die Ränder des Mittelmeerraumes mit einbezieht) und vor allem angesichts der in den Bänden gespiegelten dokumentarischen Praktiken eine kohärente Grundlage für die Untersuchung zahlreicher Phänomene aus dem Bereich des kulturellen Lebens, der Geistesgeschichte, der Mentalitäts-sowie Sprachgeschichte ermöglicht. Angesichts des „privaten" Charakters des Unternehmens, das vom Engagement der Kolleginnen und Kollegen sowie des Verlags getragen wurde, wurde beschlossen, die Diplomata Karolinorum nicht fortzusetzen, die insgesamt besser ediert sind, oft in Abbildungen vorliegen und breiter erforscht sind, sondern nach nun fast 70 Jahren ein Editionsunternehmen abzuschließen, das 118 Bände hervorgebracht hat, die Kontinuitäten und Brüche zur Spätantike und frühmittelalterliche Entwicklungen im Spiegel der außerordentlichen Breite und Vielfalt des dokumentarischen Materials aufzeigt und für heutige aber auch künftige Forschungen zur Verfügung stellt.
- Subjects
CAROLINGIANS; FRENCH history to 987; ANTIQUITIES; MATERIAL culture; INTELLECTUAL history
- Publication
Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde, 2020, Vol 66, Issue 1, p10
- ISSN
0066-6297
- Publication type
Article