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- Title
Claudia Lauer: Die Kunst der Intrige. Studien zur höfischen Epik des 12. Jahrhunderts, Heidelberg: Winter 2020, 301 S. (Beiträge zur älteren Literaturgeschichte).
- Authors
Wolf, Gerhard
- Abstract
2.) Das mitunter unklare Nebeneinander von Intrige und ›Intrige‹ erzeugt den Eindruck, dass die Trope des uneigentlichen Sprechens Probleme der Begriffsdefinition überspielen soll. Nachdem Lauer für den ›Eneasroman‹ noch die Intrige als Legitimation für die Selbstermächtigung des Autors gesehen hat, ist es angesichts der im ›Rolandslied‹ ausgestellten Ambivalenz der Intrige nicht ganz einfach, diese für eine poetologische Lizenz nutzbar zu machen. 4.) Die Absicht, die Geburt der deutschen Literatur aus dem Geist der Intrige nachzuweisen, hat zur Folge, dass die Intrige wegen ihres kreativen und ästhetischen Potentials fast durchweg in einem milden moralisch-ethischen Licht erscheint, wogegen ihre dunklen Seiten unreflektiert ›wegerzählt‹ werden. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, dass er das Auftreten der literarischen Intrige in Antike und Neuzeit als Indiz für einen Zivilisationsschub wertet, den er wohl im Mittelalter nicht erkennen kann.
- Subjects
ACADEMIC dissertations; WINTER; EPIC poetry; DECEPTION; CRITICISM; LITERARY characters
- Publication
Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, 2022, Vol 144, Issue 4, p650
- ISSN
0005-8076
- Publication type
Article
- DOI
10.1515/bgsl-2022-0044