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- Title
Zusammenfassung interessanter internationaler Artikel aus dem Bereich Kieferorthopädie.
- Authors
Miethke, Rainer-Reginald
- Abstract
Liebe Leser der KIEFERORTHOPÄDIE, angelehnt an Gertrude Stein (Rose is a rose is a rose is a rose) könnte man etwas gewollt formulieren „Ein Bracket ist ein Bracket, ist ein Bracket, ist ein ..." und so weiter, obwohl Hersteller und namhafte Anwender immer wieder versuchen, uns vom Gegenteil zu überzeugen. Tatsache ist aber, dass ein Bracket eine schlichte Haltevorrichtung für den eigentlichen Motor der Zahnbewegung ist: den Draht(hilfs)bogen, der Kraftgröße und -wirkung vorgibt. Dieser Motor kann den Therapiezielen entsprechend manipuliert werden, was man gemeinhin als Detailbiegen bezeichnet. Selbst wenn Hand-, besser Fingerarbeit in diesem Zusammenhang nicht mehr so gefragt ist, ändert das nichts an der Tatsache, dass ein Bracket ein Bracket ist, ein Bracket ist - ach, das hatten wir ja schon ... So gut im Grunde alle Brackets sind, so böse sind sie gleichzeitig, indem sie direkt und noch häufiger indirekt negative Nebenwirkungen haben. Sie werden ja in aller Regel adhäsiv befestigt, und hat das Adhäsiv einen Photoinitiator, muss Licht zugeführt werden, das Wärme erzeugt, wie sich früher unschwer feststellen ließ, wenn man ein Leuchtmittel („Glühbirne") direkt nach dem Abschalten des elektrischen Stromes der Fassung entnahm („ausschraubte"). Jede Temperatur aber von mehr als 42 °C schadet dem menschlichen Gewebe, sogar dem ganzen Menschen, wobei die Einwirkdauer eine wichtige Rolle spielt. Moderne, hocheffektive LED-Leuchten können leicht Temperaturen von 42 °C oder mehr erzeugen, und daher ... na, vielleicht schauen Sie, verehrte Leser der KIEFERORTHOPÄDIE, einmal kurz auf das erste Artikelreferat. Nachteilig ist auch, dass Brackets am Ende der Behandlung wieder entfernt werden müssen. Das geht nicht ohne dosierte Gewalt mit entsprechenden Nebeneffekten. Die Rede ist hier nicht so sehr von Zahnschmelzbeschädigungen, sondern von Schmerzen oder zumindest Unannehmlichkeiten für die betroffenen Patienten. Und selbst wenn unter denen ein Oberindianer ist, der keinen Schmerz kennt, so muss auch bei ihm das Residualadhäsiv entfernt werden. Das dauert und dauert, manchmal länger und manchmal noch länger. Da aber kein Mensch heutzutage mehr Zeit hat, trotz der vielen zeitsparenden Hilfsmittel, gilt es, so effizient wie möglich wieder eine optimale Schmelzoberfläche herzustellen. Bei welchen Brackets das schneller geht oder länger dauert, ist Thema des zweiten Referates. Wer kennt sie nicht, die großen, vorwurfsvollen Blicke am Ende der Therapie, wenn die Brackets abgenommen wurden und die Zähne plötzlich die typischen kreidig-weißen „Unheiligenscheine" zeigen. Natürlich kann sich Niemand daran erinnern, dass Patient und Erziehungsberechtigte immer wieder auf eine ausreichende Mundhygiene hingewiesen wurden. Aber der Kurzurlaub auf Mallorca war stets wichtiger als eine umfassende professionelle Zahnreinigung, die privat zu zahlen ist, da die von der Kasse erstatteten Kosten das nicht ermöglichen. Es sind eben doch Krankenkassen und keine Gesundheitskassen, ist doch Prophylaxe oft nicht erstattungsfähig, während es viel kostspieligere Reparaturen sind. Vor einem Abgleiten ins Allgemein-Gesundheitspolitische schnell zurück zum Thema: Wie lassen sich Initialläsionen vielleicht nicht ganz vermeiden, auf jeden Fall aber verringern? Relativ einfach - ein Blick auf das dritte Artikelreferat verrät es. Zitat am Anfang, Zitat am Ende: Groucho (nicht Karl!) Marx: „Fernsehen bildet. Immer, wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese." Also Fernseher an, KIEFERORTHOPÄDIE in die Hand und das Vorliegende/Nachfolgende lesen oder etwas Besseres in dieser fortbildungsorientierten Fachzeitschrift.
- Subjects
ORTHODONTICS; DENTAL hygiene; HEALTH insurance; HEALTH insurance companies; DENTAL prophylaxis; HEALTH policy
- Publication
Kieferorthopädie: die Zeitschrift für die Praxis, 2021, Vol 35, Issue 2, p185
- ISSN
0945-7917
- Publication type
Article